Sbrinz

von Michael Krauß
Sbrinz - Hobelkäse aus der Schweiz

Sbrinz ist ein Hartkäse aus der Innerschweiz, der zu den ältesten Käsesorten Europas zählt. Er wird vor allem in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden nach traditioneller Methode in Handarbeit in Kupferkesseln hergestellt. Der Name ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung und trägt daher den Zusatz AOC. Zur Zeit gehören der Sbrinz Käse GmbH 34 Produktionsbetriebe an, die derzeit rund 1800 Tonnen Sbrinz pro Jahr (2007/2008) herstellen.

Ausser Rohmilch, Lab und Salz enthält der Käse keine weiteren Zutaten oder Zusatzstoffe. Da er sehr trocken ist, ist er gut haltbar. Sein Salzgehalt ist aber überraschend gering, so hat er z.B. weniger Salzgehalt als Emmentaler. Der Name des Käses ist vermutlich romanischen Ursprungs und kann mit dem rumänischen Wort brinza und dem dalmatinischen brenza (einer Art Schafskäse) in Verbindung gebracht werden. Daneben gilt auch die Stadt Brienz als Namensgeber, die im Mittelalter der Hauptumschlagsplatz für den Hartkäse war. Von vielen Schweizern wird der Name noch heute in zwei Silben – Schbri-enz – ausgesprochen.

In Deutschland und Österreich ist der Käse wenig bekannt und nicht überall erhältlich. Der meiste Sbrinz wird in der Schweiz selbst konsumiert. Seit Jahrhunderten wird ein grosser Teil der Produktion nach Norditalien exportiert. Der Pfad vom Vierwaldstättersee über den Brünig- und den Grimselpass war unter dem Namen Sbrinzroute bekannt. Auch über den Gotthardpass wurden grosse Mengen Sbrinz exportiert und anschliessend in Magadino verhandelt. So waren zeitweilig ein bis zwei Fünftel der in Ursern verzollten Waren Sbrinzkäse.

Der Käse hat einen charakteristischen, würzig-intensiven Käsegeschmack. Seine Konsistenz ist auf Grund der langen Lagerdauer wachsartig-brüchig und etwas kristallin. Er lagert mindestens 16 Monate, bevor er in den Verkauf gelangt. Bevor er auf den Tisch kommt, sollte er mindestens zwei Jahre, besser noch drei Jahre alt sein. Noch ausgeprägter, kräftiger und würziger schmeckt fünf Jahre alter Sbrinz.

Sbrinz findet in verschiedenen Darreichungsformen Platz in der Küche: als Hobelrolle, als Möckli (Bröckchen) oder auch als Reibkäse. Der Käse ist ein ausgezeichneter Reibkäse zu Nudelgerichten, besonders als Alternative zu Parmesan. Auch als Begleiter zu Brot und einem kräftigen, trockenen Weisswein ist er gut geeignet.

Er sollte nie geschnitten, sondern gebrochen werden. Hierzu gibt es den sogenannten Sbrinz-Stecher.

Um das Jahr 2002 herum suchte die Vermarktungsgesellschaft des Sbrinzkäses eine Ortschaft innerhalb des Ursprungsgebietes, die bereit wäre, sich in «Sbrinz» umzubenennen. Dieses Vorhaben scheiterte, weil sich keine Ortschaft dazu bereit fand.

Quelle: Wikipedia

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